Von der Elster an die Alster – das muss für unser Mitteldeutschland kein Traum bleiben!

Ich selbst setze mich als Bundestagsabgeordneter lange schon für den Weiterbau des Elster-Saale-Kanals (Saale-Leipzig-Kanal) ein.

Es ist die Idee von der Mobilität auf Mitteldeutschlands Flüssen, die vom sächsischen König Friedrich August I. stammt und vom Leipziger Vordenker Karl-Heine mit dem Bau des nach ihm benannten Karl-Heine-Kanals in den 1800er Jahren vorangetrieben wurde. 1933 wieder aufgenommen, endete das Projekt kurze Zeit später kriegsbedingt. Somit zerschlugen sich die Bestrebungen, eine künstliche Wasserstraße zu schaffen, die die Elster mit der Saale bei Merseburg verbindet (mehr dazu hier).

Mit dem Schiff in die Pleißemetropole? Es muss keine Utopie bleiben!

Aktuell gibt es Grund zur Hoffnung, dass die Thematik „Leipzig-Besucher mit dem Schiff in die Pleißemetropole locken“, die ein echtes Plus in Sachen des mitteldeutschen Tourismus darstellen würde, adäquat auflebt.

Ein wichtiges Projekt ist in diesem Zusammenhang der Bau des Leipziger City-Hafens, der noch in diesem Jahr starten soll.

Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG berichtet dazu am 03.Mai 2021 unter anderem folgendes:

„(…) Im vierten Quartal 2021 beginnen die bauvorbereitenden Arbeiten für ein 4000 Quadratmeter großes Ankerbecken neben dem Elstermühlgraben. Dieser Liegeplatz für neun Fahrgastschiffe sowie 40 private Sport- und Familienboote wird künftig Stadthafen heißen. Er befindet sich unweit der Käthe-Kollwitz-Straße und vom Schreberbad – genau dort, wo schon seit 2014 ein privater Kanuverleiher unter dem Namen „Stadthafen Leipzig“ aktiv ist. „Diesen Sommer kann der Pächter die Fläche noch mal nutzen“, erklärte Angela Zábojnik, im ASG Abteilungsleiterin für Gewässerentwicklung.

Im Anschluss errichte die Kommune aber das Wasserbecken für rund 7,5 Millionen Euro. Davon sind 90 Prozent Fördermittel. (…) Alle Gebäude, die zu so einem Hafen dazugehören, errichtet hingegen ein privater Investor. Zum Beispiel sind ein Bootshaus für 100 Kanus vorgesehen, ein Servicegebäude mit Restaurant, Laden, Toiletten und Informationsbüro zum Neuseenland, auch kleine Pavillons und ein Freisitz auf 350 Quadratmetern. (…)“

Diesem spannenden Vorhaben sollte nun auf (tourismus)politischer Ebene die Verbindung der Elster mit der Saale folgen. Das wäre nicht nur ein Gewinn für den mitteldeutschen Tourismus, sondern würde die Neuseenland-Region in Leipzig im Zusammenhang mit Wassersport noch attraktiver machen. Zumal allein das Gästeklientel aus dem Norden, das auf dem Wasserweg zu mitteldeutschen touristischen Zielen reisen würde, Touristikern, Gastronomen und Unternehmern in der Region beachtliche Umsätze bescheren würde.

Wirtschaftliche Impulse wären immens

Projekte wie der Leipziger City-Hafen könnten so oder ähnlich auch an anderen Orten entlang des Elster-Saale-Kanals entstehen. Die wirtschaftlichen Impulse würden nicht lange auf sich warten lassen, ebensowenig wie interessierte Besucher, die dann via Wassermobilität zu gefragten Zielen – neben Leipzig auch zu Sehenswürdigkeiten wie dem imposanten Merseburger Dom – gelangen könnten.

Ein erster Schritt zu diesem Zukunftsprojekt wäre der Durchbruch vom Lindenauer Hafen zum Kanal. Diesen symbolträchtig und von der Öffentlichkeit wahrgenommen vorzunehmen, wäre ein sehr guter Programmpunkt auf der Weltkanal Konferenz, die 2022 in Leipzig stattfinden soll.

In meiner Funktion als Obmann im Ausschuss für Tourismus des Deutschen Bundestages werde ich mich deshalb nach wie vor für den Ausbau des Saale-Elster-Kanals als Anschluss an die mittel- und norddeutsche Gewässerlandschaft einsetzen!

Ihr
CHristoph Neumann

Quelle: LVZ vom 03.Mai 2021