+++ Aufdringlicher „Klamauk“ wird dem Thema der Rückgabe von Kunst nicht gerecht +++

Das „Künstlerkollektiv“ PARA hat kürzlich einen Stein von der Zugspitze entfernt und ins Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig verbracht, um für die Rückgabe von Objekten zu werben, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert aus anderen Ländern nach Deutschland überführt wurden.

Dazu erklärt Jörg Kühne, kulturpolitischer Sprecher der Leipziger AfD-Stadtratsfraktion und zugleich AfD-Obmann im Kulturausschuss des Sächsischen Landtages:

„Es betrübt mich, dass sich das Museum für Völkerkunde zu Leipzig an diesem Klamauk beteiligt. Die Aktion fügt sich in eine ganze Reihe von Maßnahmen ein, durch welche das traditionsreiche Museum aktuell unter dem wohlfeilen Projekttitel ‚Reinventing Grassi‘ von Grund auf umgekrempelt wird. Sogar vor dem Namen der über 150 Jahre alten Einrichtung will man nicht halt machen.

Natürlich muss es möglich sein, eine ernsthafte Diskussion über die Rückgabe von Objekten zu führen, die beispielsweise zur Zeit des Kaiserreiches auf halbseidenen Wegen nach Deutschland gelangt sind. Was aktuell betrieben wird, ist jedoch einseitige Stimmungsmache gegen unsere Vergangenheit: Diejenigen, die einst den Grundstein für unsere ethnologischen Sammlungen legten, werden heute als Verbrecher abgestempelt, die – einer gierigen Räuberbande gleich – wehrlose Kulturen um ihre Schätze gebracht haben.

Dabei gehört es zu den Verdiensten vieler deutscher Wissenschaftler und Sammler vergangener Jahrhunderte, dass sich die Nachwelt heute überhaupt an einer solchen Vielzahl völkerkundlicher Objekte erfreuen und belehren lassen kann; ihr Betrag für die Entwicklung der Kunstgeschichte, der Archäologie und Ethnologie – und damit auch für die Verständigung der Völker – lässt sich nicht hoch genug schätzen.

Ein bisschen weniger Überheblichkeit gegenüber der Vergangenheit würde dem Leipziger Museum für Völkerkunde gewiss nicht schaden.

 

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